DIE ENTWICKLUNG DER KULTUR Die Verbindung von Kultur und Bildung ist eine Hauptsäule, auf die sich die kulturelle Entwicklung der kubanischen Revolution aufbaut. Im Jahre 1961 -nur zwei Jahre nach dem Sieg der Revolution- begann die Druchführung der Alphabetisierungskampagne als Bestandteil einer vom Staat entworfenen und geförderten Politik. Es begann die Überwindung der die Kluft zwischen Reichen und Armen, zwischen Stadt und Land. Für die Umsetzung dieser Bestrebungen stehen eine Reihe von Institutionen, Organisationen, Unternehmen und Stiftungen sowie Kulturgüter und Industrien als materielle Basis zur Verfügung. Weitere verfügbare Instrumente für diesen Prozess sind neue Produktions- und Konsumformen des künstlerischen und literarischen Genres. KULTUREINRICHTUNGEN, DIE ENDE DEZEMBER 2001 IN BETRIEB WAREN:
Die sozio-kulturelle Entwicklung erreicht selbst die kleinste und entlegenste Gemeinde de Landes. Man geht davon aus, dass dort, im alltäglichen Leben der Gemeinschaft, geistige Werte, höhere Bedürfnisse künstlerischer Kreativität und die Ergebnisse der Wechselbeziehung von Tradition und Gegenwart zum Ausdruck kommen. SPEZIFISCHE MASSNAHMEN AUF DEM GEBIET DER KULTUR Die Demokratisierung der Literatur erforderte die Schaffung einer Leserschaft und nahm daher mit der Alphabetisierungskampagne einen bedeutenden Aufschwung. Wichtige Faktoren zur Erreichungs dieses Zieles waren auch der spätere Aufbau des Systems der Erwachsenenqualifizierung, das Nationale Bildungswesen, die vom Ministerium für Kultur und mehreren seiner Niederlasssungen geförderten Lesekampagnen sowie auch die Förderung der Literatur-Werkstätten, um die Kreativität, die Diskussion und die Publikation von literatischen Werken Jugendlicher zu fördern. Um die Verfügbarkeit von Lesestoff zu garantieren, wurde ein Netz öffentlicher Bibliotheken geschaffen, die eine ausgezeichnete Arbeit leisten um alle Gebiete des Landes zu erreichen. a) Künstlerische Ausdrucksformen:
Seit Beginn des revolutionären Prozesses wurden Massnahmen zur Aufwertung der Bestandteile der nationalen Kultur eingeleitet, wobei jenen besonderer Wert beigemessen wurde, die von jeher ausgegrenzt und diskriminiert worden waren. Gleichzeitig wurde besonderes Augenmerk auf die Wiedergewinnung der Komponenten der lokalen oder regionalen Kultur gelegt. Teil dieser Bestrebungen waren die Unterstützung des Aufbaus oder der Erhalt von Bereichen, die das Verständnis für die kubanische Kultur begünstigen. In diesem Kontext sind der Verlag La Casa de las Américas, das Nationalballett Kubas, das kubanische Film-Institut (Instituto Cubano de Cine) und das kubanischer Institut des Buches (Instituto Cubano del Libro) hervorhebenswert.
Im Ergebnis dieser Entwicklung vervielfachte sich die Anzahl der Menschen, die auf dem Gebiet der Kultur aktiv sind. Sie erhalten Vergütungen, Ruhegehälter und andere Leistungen. 1961 wurde der nationale Verband der Schriftsteller und Künstler (Unión Nacional de Escritores y Artistas) mit dem Ziel gegründet, die kubanischen Kunstschaffenden professionell zu vereinen. Inbegriffen war auch die Vereinigung Hermanos Saíz (Asociación Hermanos Saíz) mit der Besonderheit, dass diese die Jüngsten betreut.
Grosse Aufmerksamkeit wurde der Kunsterziehung zuteil, deren System territorial aufgegliedert ist. Sie ist zu einem Teil des täglichen Lebens des Kubaners und zum gemeinsamen Streben seiner Kinder geworden.
Stärken wie der hohe Bildungsstand seiner Bevölkerung, die reiche und vielseitige intellektuelle und künstlerische Tradition sowie die Fähigkeit zur Assimilierung fremder Kunstformen ermöglichten es unserem Land, sich mit bedeutenden Errungenschaften in die internationale Kulturwelt einzugliedern. Ungeachtet der Auswirkungen der ökonomischen Schwierigkeiten Kubas in den 90er Jahren scheute unser Land keine Anstrengungen, um seine Kultur zu vertiefen, sie in alle Gebiete unseres Landes zu tragen und sie der Welt zu zeigen. Heute geniesst die kubanische Kultur hohes Ansehen dank der in den letzten 4 Jahrzehnten -und besonders in den 10 Jahren vor der Jahrtausendwende- ausgebildeten Talente und im Ergebnis der flexiblen Politik der internationalen Kulturförderung in der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Die Buchmesse erstreckt sich auf 34 Städte. Veröffentlicht wurden 477 Titel mit 4,4 Mio Exemplaren. Diese Messe und das Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films sind in Kuba kulturelle Ereignisse mit grösstem Anklang beim Publikum. Das Fernsehen widmet 62,7% seiner Sendungen dem Bildungsprogramm. Die beiden TV-Bildungskanäle gewinnen an Qualität und Zuschauerzahl. Zudem wird das Programm der „Universität Für Alle“ erweitert. Auch gingen in diesem Jahr 9 Radiostationen auf Gemeindebezirksebene auf Sendung. Zudem wird gegenwärtig mit mehreren TV-Stationen auf dieser Ebene experimentiert. Auch die 1 926 Fernsehräume in entlegenen Ortschaften bleiben bestehen und die „Zonen des Schweigens“ werden immer kleiner. |